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[   Band 6 Brief 17:    Caroline an Humboldt     Rom, 13. November 1817   ]


sie Ableger, stecken mit ihnen durch, und auf die Truppen ist nicht
zu zählen. Beim ersten Schuß laufen sie weg.
Adieu, teures Leben, die Kinder grüßen, alles präpariert sich
schon zu Adels Abreise, und mir ist das Herz recht weh.
Ewig die Deine.

18. Caroline an Humboldt                      Rom, 15. November 1817

Du kannst Dir in dem neblichten London gar keinen Begriff
von der Schönheit dieser Herbsttage machen, mein geliebtes
Herz. Seit dem 31. Oktober wandte sich der Himmel zu
einer Klarheit, die alles übersteigt, was man sich denken kann. Alle
Morgen fällt ein sehr starker Nebel im Abend, die Sonne scheint
dagegen, und aus dem rosigen Schleier sehe ich jeden Morgen
St. Peter heraustreten. Es ist immer wie ein Kampf wolkiger
Gebilde um den hohen Dom; zuweilen tritt der Vatikan, zuweilen
die Kuppel zuerst heraus, aber nie werde ich müde es anzusehen.
Es ist ein Farbenspiel, etwas so Wunderbares, und ich möchte sagen
so Siegendes darin, wenn das hohe Gebäude nun hervortritt, und
die Strahlen der kaum aufgegangenen Sonne warm und liebend
es umfließen, daß man gar nicht müde wird, es anzusehen. Vor-
gestern war ich wieder im Garten des Vatikans, der mit seinen
wunderbaren Fontänen, seiner tiefen Einsamkeit und herrlichen,
mannigfaltigen Aussichten zu den schönsten für mich gehört.
Gestern morgen sahen wir endlich, nach vielem Warten und
Mühe, die Villa Mattei. Oben auf der Loggia sind Aussichten,
wo ich Dich tausendmal an meine Seite gewünscht hätte. Die
Bäder des Caracalla machen sich da ungeheuer groß. Auf einer
andern Seite das Coliseum, gleichsam im Mittelgrund, und im
Vordergrund das Kloster St. Giovanni e Paolo mit der Reihe

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