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[   Band 6 Brief 13:    Humboldt an Caroline    London, 5. November 1817   ]


Bülow schickt Gabrielen eine Zeichnung vom Hause. Apropos!
Laß doch Gabrielen Englisch lernen. Oder geschieht es schon? Es
wird die Sehnsucht durch Beschäftigung stillen, und sie wird es
gern tun, da Bülow auch Stunden nimmt. Sage ihr nur in
meinem Namen, wenn sie die Stunde von 9 bis 10 alle Tage
außer Dienstag und Freitag nimmt, daß sie dann in vollkommener
Sympathie mit Bülow ist.

14. Caroline an Humboldt                   Rom, 8. November 1817

Nachdem ich letzthin in ziemlicher Eile meinen Brief ge-
schlossen hatte, empfing ich kurz darauf, mein teures
Leben, Deine beiden Briefe vom 10. und 14. Oktober
und Du kannst denken, welche Freude sie mir gewährten. Wir
jubelten um die Wette, Gabrielle und ich. Die liebe Kleine ist
wirklich sehr verliebt, und der beste Beweis davon ist, daß kaum
etwas, so viele Gegenstände der Kunst und der Natur, sie in so
langer Zeit viel aus sich herausgezogen haben. Ich betrachte das
still und, ich kann’s nicht leugnen, oft mit einer inneren, tiefen
Wehmut. August neckt sie viel darüber und hat sie vielleicht ge-
rade deshalb nur noch zurückgezogener in sich gemacht. Jetzt
haben wir sehr viel besehen. Ich habe die Einrichtung meines
Tages mehr August überlassen, dem die Zeit ziemlich knapp zu-
gemessen war, allein die noch übrigen Monate werde ich suchen,
Gabrielle mehr Beschäftigung als die bloß beschauende, die leicht
in Träumerei ausartet, zu geben. Ich sagte, daß ich ihr oft mit
Wehmut zusähe, ich könnte mich darüber nicht erklären, es ist
dies wehmütige Gefühl mehr aus der Empfindung, wie die Liebe
sich im Weibe gestaltet, entsprungen, als daß ich sie gerade wegen

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