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[   Band 5 Brief 188:    Caroline an Humboldt     Rom, 23. September 1817   ]


188. Caroline an Humboldt                    Rom, 23. September 1817

Wir sind gestern abend glücklich zurückgekommen, mein teures,
liebes Herz. Den 21. sind wir früh vor Tage, d. h. um
4 Uhr, von Neapel abgereist und haben am Abend mit ein-
brechender Nacht Terracina erreicht, von wo wir gestern um 6 Uhr
wieder aufgebrochen und am Abend 7 Uhr hier waren.
Dies ist das erstemal, daß ich überhaupt, wenigstens im unteren
Italien, mit Post gereist bin, allein wir sind sehr zufrieden. Was uns
vermocht hat, mit Post zu gehen, ist die wirkliche Unsicherheit der
Wege, die seit dem Abmarsch der österreichischen Truppen im
Neapolitanischen und Römischen sehr zugenommen hat. Uns ist
nichts geschehen, allein die Fakta sind nicht zu leugnen, und das
hiesige Gouvernement steht auf dem Punkt, 1500 Mann gegen die
Räuber marschieren zu lassen. Man bringt täglich welche ein.
Sie brandschatzen auch auf dem Lande, besonders in den Gebirgen,
und führen Geiseln weg. Ich hatte von Neapel aus dem Kardinal
Consalvi um eine Erlaubnis für Eskorten geschrieben, und er
sendete sie mir nicht allein mit einem ungemein verbindlichen Brief,
sondern er hatte auch noch besonders mit eigener Hand auf den
Erlaubnisschein geschrieben, daß er uns allen militärischen Autoritäten
als Personen empföhle, an denen die Regierung einen besonderen
Anteil nähme.
Wie wunderschön Neapel ist, freue ich mich doch sehr, wieder
in Rom zu sein, wo ich immer das tiefe Gefühl habe, in der Heimat
zu sein. Wärest Du hier, süßes Herz, so hätte ich es ganz.
Die Herz soll in Florenz sein. . . . 

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