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[   Band 5 Brief 177:    Caroline an Humboldt     Lacco, 14. August 1817.   ]


dungen in diesen Tagen, daß er uns doch nicht entfremdet sei.
Der Sternenhimmel ist das Band, das das Begreifen und Unbe-
greifen zusammenbindet in leisen und tiefen Ahndungen.
Lebe wohl! Übermorgen gehe ich nach Neapel.


178. Humboldt an Caroline                 Karlsbad, 17. August 1817

Ich bin vor zwei Stunden hier angekommen, liebe Li, da aber
glücklicherweise eben die Post abgeht, so eile ich, Dir
einige Worte zu sagen . . .
Hier finde ich von Berlinern wesentlich nur noch den Staats-
kanzler und Rother. Jordan, den ich gern gesprochen hätte, ist
fort, Boyen schon mit dem König und Bülow zurück nach Berlin,
was mir sehr lieb ist. Der Kanzler hatte mir schon nach Schlesien
hin sehr lieb geschrieben, ich fand ihn heute mit seiner Frau, seinem
Bruder und Koreff. Er empfing mich mit der alten gewohnten
Herzlichkeit. Er ist aber nicht mit seiner Gesundheit zufrieden.
Er hat Katarrh und Husten, die er dem Staatsrat zuschreibt, und
er sieht auch nicht gut aus.
Nach den letzten Nachrichten war der König in Coblenz.
Der Kanzler geht am 23. von hier ab und hält sich, um
einen Kurier abzufertigen, einen Tag in Würzburg auf. Er reist
über Frankfurt und Coblenz nach Aachen, wo er ungefähr am 6.
mit dem König zusammentrifft und dann mit ihm über Cöln nach
Düsseldorf geht. Ich reise vermutlich schon übermorgen ab. Denn
ich brauche Zeit, um in Frankfurt alles, was unsere Sachen betrifft,
in Ordnung zu setzen. Die Verlegenheit, wie man das einrichten
soll, ist nicht klein, da die Ungewißheit, wie lange ich in London
bleibe, sehr groß ist. Allein menschlicherweise zu urteilen bleibe
ich lange, wenigstens unbestimmt dort, wie in Wien. Denn was

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