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[   Band 5 Brief 147:    Caroline an Humboldt     Florenz, 22. Mai 1817   ]


aussprechlich. Ich erinnere mich so gut des Morgens, wo wir in
dem alten Chais’chen, Wilhelm zwischen uns, die letzte Station
mit Post hineinfuhren. — Er ist da geblieben, während wir vom
Leben umhergetrieben ihn überall vermißten. Werden wir ihn je
finden? Wird das, was sich so innig angehörte, sich je wieder-
erkennen?

                                                Den 23., abends.
Ich schließe den Brief heute abend, meine süße Seele, denn
morgen früh möchte keine Zeit mehr dazu sein. Wir reisen den
25. ab und hoffen, den 29. in Rom anzukommen. Wir gehen über
Siena. O Gott, wie ist mir, wie wird mir sein.
Ich umarme Dich und bin ewig Deine Caroline.


148. Humboldt an Caroline                        Berlin, 23. Mai 1817

Ich habe heute eine Sitzung in der Kommission gehabt, mit
der ich sie für die nächsten Tage ausgesetzt, wo ich ihr
aber eine vorzüglich gute Wendung gegeben habe. Der
von der Kommission, der mit uns in demselben Wirtshaus unten
wohnte, hatte von Anfang an keine andere Tendenz, als das
Gesetz nur geradehin zu verwerfen und platt aus den Boden
fallen zu lassen. Er hatte keine andere Idee, als den, der es vor-
geschlagen, zu stürzen. Der Bruder dieses letzteren auf der anderen
Seite möchte das Gutachten der Kommission recht mangelhaft
und recht wenig brauchbar ausfallen lassen. So kommen diese beiden
sehr heterogenen Menschen, sogar ohne sich absichtlich zu verabreden,
dahin, beide zu wollen, daß wir bloß verwerfen und gar nichts
an die Stelle setzen möchten. Damit kann doch aber dem König
nicht gedient sein, weil die Verlegenheit des Staats dieselbe bleibt.
Ich habe also heute auf das Gegenteil gedrungen und habe den

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