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[   Band 5 Brief 141:    Humboldt an Caroline    Berlin, 24. April 1817   ]


Im Deutschen Beobachter hat ein eigener Artikel über
meine angebliche Reise nach Sachsen gestanden, die nun dadurch
erklärt ist, daß ich Dich begleitet hätte, so daß Deine Reise nach
Italien erwähnt ist. Ich bin, wie gewöhnlich, auf die doppelsinnige
Art gelobt, es heißt unter anderem, daß ich mit meinen kühlen
und hellen Augen überall Licht verbreitete. Die Leute sind sehr
albern. Gottlob, daß Du und ich wissen, wie es mit mir steht.
Lebe innigst wohl! Umarme Adelheid und die Mädchen und
August. Die arme, liebe kleine Gabriele! Tröste sie auch von
meinetwegen, ich werde schon für Bülow sorgen. Ewig Dein H.


142. Humboldt an Caroline                       Berlin, 2. Mai 1817

Heute esse ich beim Kanzler. Die Morgen nehmen jetzt
ganz regelmäßig die Konferenzen hin. In diesen geht
es nicht ohne manchen Sturm ab. Was am Ende aus
der Sache werden wird, ist noch schwer, ja eigentlich gar nicht ab-
zusehen. Aber noch neulich ganz im Vorbeigehen sprach der Kanzler
so recht von London, daß man sah, daß er keine andere Idee hat,
und es geht auch nicht anders. Man kann mich hier nicht wollen,
und ich kann vernünftigerweise keine Schritte dazu tun.

                                                           Den 3.
Ich komme eben aus der Konferenz, liebe Li. Diese Woche
ist in Konferenzen furchtbar gewesen, alle Tage, den einzigen Bußtag
ausgenommen, die ganzen Vormittage. Der Staatskanzler ist zwar
nicht eigentlich krank, allein er leidet doch fast unausgesetzt an
Schmerz im Hinterkopf. Dieser Schmerz dauert nun schon
wochenlang, ohne eigentlich je ganz zu weichen. In diesen letzten
Tagen aber war er so heftig, daß er ihn hinderte zum König zu

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