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[   Band 5 Brief 132:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 14. Julius 1816   ]


es nicht halten. Es ist keine Ordnung, keine Konsequenz, keine
Haltung im Mittelpunkt. Dann schaden einzelne Albernheiten.
So hat Haenlein hier in drei Tagen mehr verdorben, als die
Menschen in einem Jahr gutmachen können. Er ist dermaßen
das Gerede geworden, daß Boisdeslandes, Bülow und andere
mir versichern, daß geradezu in den Geschäften darüber gesprochen
wird. Mich soll wundern, welche Partie man darüber ergreifen
wird, es ist wirklich schwer, eine zu fassen. Es kann sein, daß
man nunmehr in der Not von mir Hilfe will. Allein ich kann
keine geben. Einen Menschen wie Haenlein zu leiten, werde ich
nie unternehmen, und ich selbst würde jetzt um alles nicht Bundes-
gesandter. Die größten Kleinigkeiten hier werden mir mit auf-
getragen, und über diese wichtige Sache hat man auch nie nur
meine Meinung gefragt. Ich sehe deutlich, daß sich die Dinge so
gestalten, daß man mich nicht wollen kann. Das Schlechte ist im
vollen Siegen und wird bald übermütig im Triumph werden.
Blücher empfiehl mich herzlich. Ich glaube wohl, daß er
Gabriellchen gern für seine Nichte erklärt. Sie muß sehr hübsch
sein. Auch die Cüstine schreibt mir über sie, daß es einem wohl täte,
sie anzusehen. Wenn Du am Ende dieses Monats oder am An-
fang des folgenden zurückkommst, reist vermutlich die Cüstine mit
Dir. Die Welt ist an manchen Ecken wirklich ganz unverhältnis-
mäßig klein.
Daß Du nicht schläfst, ist doch sehr fatal. Nichts, dächte ich,
müßte so abmatten. Selbst kann ich freilich nicht davon urteilen,
denn ich schlafe, wie ich ins Bett komme. Ich habe hier darin
eine in der ganzen Stadt bekannte Gewohnheit, über die man sehr
lacht, die ich aber liebe. Ich gehe um 1 oder wenig später zu
Bett. Ich stehe nämlich um 1 von meinem Tisch auf und lege
dann meine Papiere weg. Zwar nicht alle, aber meist alle Tage
kommt Boisdeslandes um 4 in mein Zimmer, um, was ich gemacht

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