< zurück Inhalt vor >
[ Band 5 Brief 118: Caroline an Humboldt Hof, 11. Juni 1816 ]
gepeinigt, er solle eine Turnanstalt im Institut anlegen. Das will ihm nun durchaus nicht in den Kopf. Ich habe mein Möglichstes getan, ihm eine andere Ansicht über das Turnen zu geben. Ich blieb noch den 9. bis 11 Uhr . . . 119. Caroline an Humboldt Karlsbad, 14. Juni 1816 Meine teure, geliebte Seele! Ich bin gestern glücklich hier angekommen und beeile mich, Dir zu schreiben. Meine Adresse ist: Zum römischen Kaiser, bei dem Bürgermeister Lochler, und damit Du auch ganz ruhig über die Anständigkeit meines Quartiers bist, (denn ich weiß, daß Du manchmal fürchtest, ich ließe mir hie und da etwas abgehen), so bemerke ich noch, daß unser Prinz Heinrich *) vor sechs Jahren hier im Hause in denselben Zimmern, die ich jetzt bewohne, gewohnt hat. Ich habe einen Salon mit sieben Fenstern nach drei Seiten hinaus und zwei Schlafzimmer, und Mädchen- und Bedienten-Zimmer. Ich bekomme alle Betten, Wäsche, Steingut, Gläser usw., was ich benötigt bin, und zahle 30 Florin wöchentlich. So wie ich dies schreibe, schickt mir der Fürst von Neuwied **) Deinen lieben kleinen Brief. Auch ich hörte schon in Berlin, daß Gneisenau hierher kommen wolle, und freue mich, ihn wieder- zusehen. Der Feldmarschall Blücher ist hier, Warburg, die Hatz- feldsche ***) Familie, der Hofmarschall Maltzahn mit seiner schönen ——— *) Bruder Friedrich Wilhelms III., geb. 1781, † 1842. **) Johann August Karl Fürst von Neuwied, geb. 1779, † 1836. 1806 mediatisiert. ***) Franz Ludwig Fürst v. Hatzfeld, geb. 1756, † 1827; preußischer General, 1818 Gesandter im Haag, 1822 in Wien. Friderike, geborene Gräfin v. der Schulenburg-Khenert, geb. 1779, † 1832. 260