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[   Band 5 Brief 111:    Caroline an Humboldt     Burgörner, 24. Mai 1816   ]


tanen in Burgörner eine Horde Bettler macht, so glaube ich, daß
man es steuern muß, was nunmehr, wo wir die Gerichte haben,
auch leichter ist, da jeder Verkauf bei uns angezeigt werden muß.
Etwas Geld wird es uns kosten, allein ich glaube, Du bist der-
selben Meinung. . . .


112. Caroline an Humboldt                     Leipzig, 28. Mai 1816

Was wird mein liebes Herz sagen, daß ich von hier aus
schreibe? Nachdem ich am Freitag in Burgörner meinen
Brief geschlossen hatte, brachte der von Hettstädt zurück-
kommende Postbote mir einen Brief des Grafen Bombelles *), der
mir von Dresden aus schrieb, daß er den 25. in Gotha eintreffen
wolle, um seine Frau abzuholen, und den 27. abends mit ihr hier
sein, den 28. und 29. wolle er hier bleiben, damit sie sich mit
Carolinen sehen und aussprechen könne, und den 30. müsse er nach
Dresden aufbrechen. Diese Nachricht vermochte mich also, gestern
früh Burgörner zu verlassen. Ich kam am Abend hier an, wie un-
angenehm es mir auch war, von diesen letzten Tagen mit Adelheid
einen aufzugeben, allein auch heut, es ist Mittag, ist Ida mit ihrem
Mann noch nicht angekommen, und Du kannst denken, daß ich wie
auf Kohlen sitze. August wollte mich nicht herbegleiten, er meinte,
da sein Urlaub nicht auf hierher gestellt wäre, ginge es nicht.
August und Adelheid werden mich den 5. verlassen und über Au-
leben in die Gegend von Nordheim gehen, wo des Onkels Gut,
Doste, liegt. Noch ist Adelheid guten Muts, ach, den Kindern ist
es wohl überhaupt nie so zumut wie den Eltern!

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*) Graf Ludwig Bombelles, geb. 1783, † 1843, österreichischer Gesandter
in Sachsen, später in der Schweiz, Gatte von Ida Brun.

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