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[ Band 5 Brief 110: Humboldt an Caroline Frankfurt, 21. Mai 1816 ]
109. Caroline an Humboldt Den 19. oder vielmehr beim Anbruch des 20. Mai 1816 Ich habe Deinen Brief vom 14. bekommen und antworte von Burgörner aus. Ich reise morgen. Ich bin durch, durch die ungeheure Packerei, es ging mir nie so schwer von der Hand wie diesmal, ich weiß nicht wie es kam. Adelchen ist fort, heute vormittag. Da sie mit denselben Pferden geht bis Cöthen, wohin für sie und mich Burgörnersche Pferde bestellt sind, so mußte sie einen Tag Vorsprung haben. Ach, bei Hermannchen soll die ungeheuerste Sehnsucht einge- treten sein! Laß uns hoffen, daß alles gut gehen wird. Sonntag war ich in Glienecke, wo ich sehr freundlich aufgenommen wurde, Montag in Tegel, alles Abschiede. Von Glienecke kam ich erst nachts 1 Uhr zurück. Ich fand den lieben Staatskanzler munter und wohl aussehend, ordentlich kräftig. Er schien sich zu freuen, daß ich nach Karlsbad gehe. Ich freue mich nicht. Meine Gesund- heit war leidlich in diesen Tagen. So eine Abreise ist etwas Fürchterliches, wenn es ein völliger Aufbruch ist. Lebe wohl, in sechs Wochen bin ich doch bei Dir. 110. Humboldt an Caroline Frankfurt, 21. Mai 1816 Ich habe heute Briefe aus Paris gehabt, daß die ersten anderthalb Millionen Franken für Reklamationen in Paris bezahlt sind. Eine halbe Million kommt in unsere Rhein- provinzen, aber eine Million nach Magdeburg, als Bezahlung einer gezwungenen Anleihe, die der französische Gouverneur während der Belagerung gemacht hat. So gerecht auch diese Wiedererstat- tung ist, so habe ich immer ein Wunder darüber, daß so etwas wirklich bezahlt wird. Wie ich in Paris darüber negoziierte, glaubte 248