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[ Band 5 Brief 95: Humboldt an Caroline Frankfurt, 26. März 1816 ]
Gitter hat. In die springt man beim Baden hinein. Auch dabei soll der Matrose nötig sein. Oelsner versichert, diese Karriolen seien so umständlich und unbequem, daß kein Mensch sie mehr als einigemale brauche. Du siehst, daß das alles sehr fatal ist. Immer zwei Knaben am Arm zu haben, nimmt alles Pläsier, und die enge Wanne kann auch nicht angenehm sein. Die Schuld an dem allen ist die Ebbe und Flut, welche die Ostsee und das Mittel- meer nicht haben. Diese macht auch, daß man alle Tage zu ver- schiedenen Stunden baden muß. Blüchers Brief an den König von Sachsen habe ich in der Zeit gelesen. Allein ganz unter uns kann ich Dir sagen, daß er nie an seine Adresse gekommen ist. Man hat ihn zurückbehalten. Es war auch sehr gut. Diese sächsische Geschichte hat mir immer sehr mißfallen. Ich war bestimmt dawider und habe mich sehr heftig mit Grolman und Boyen darüber gestritten, auch nicht ge- billigt, daß der Kanzler nachgab. Es war nicht Recht von diesen Leuten auch nun Trennung zu fordern, nachdem man sie erst zu- sammen gelassen hatte, und ehe ihr König sie entbunden hatte. Es war unnütz, da man vier Wochen später den Traktat unterschrieb. Gneisenau hat mir auch nie geschienen, dafür zu sein. Ich habe mich, obgleich umsonst, so stark ausgesprochen, daß das wohl mit an meiner nachherigen Geschichte mit Boyen schuld war *). Die Offiziere haben sich sehr schlecht benommen, erst die Gemeinen aufgewiegelt, dann verlassen. Aber unter den Gemeinen sind ein paar sehr edel gestorben, so daß man sie mehr als Opfer bedauern, als tadeln muß. Ich küsse Dir tausendmal die lieben, lieben Hände. ——— *) Vgl. Bd. IV, S. 541 ff. 218