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[ Band 5 Brief 87: Humboldt an Caroline Frankfurt, 5. März 1816 ]
diesem Brief glauben, es sei noch die Rede davon, daß ich doch in Berlin angestellt würde. Ich glaube aber nicht daran. Bülow sagt mir das bloß, weil er denkt, ich habe es gern. Vielleicht wünscht er es auch. Er ist nicht immer einig mit dem Staats- kanzler, glaubt manchmal, daß die Sachen nicht gehen und hat dann Vertrauen zu mir. Aber er ist nicht unterrichtet. Es scheint mir um so weniger, daß an ein Zurückkommen für mich jetzt zu denken ist, als der Staatskanzler beim auswärtigen Departement eine Ein- richtung mit den Räten gemacht hat, die mich, wenn er mich nicht geradezu zum alleinigen Minister des auswärtigen Departements macht, ausschließt. Dies aber wird er nicht tun und könnte ich nicht gut finden. Ich könnte es mir also nur erklären, wenn er mich im ganzen, ohne Rücksicht auf dies Departement zu brauchen glaubte, und allerdings könnte er niemand um sich haben, der ihm so uneigennützig und mit so wahrer Zuneigung zur Seite stünde. Allein hat einer selten, und er am wenigsten, die recht volle Über- zeugung. Also glaube ich auch das nicht. Etwas, das mir ausnehmend leid tut, ist, daß ich die Sache Alexanders gar nicht beim Kanzler vorwärts bringen kann. Ich schrieb Dir, glaube ich, nie davon. Der König hat Alexandern 1814 für seine Begleitung damals 3000 Taler gegeben, jetzt, wo er viel länger und noch mehr um ihn gewesen ist, gar nichts. Doch weißt Du, daß Alexander es braucht und von seiner Zeit lebt. Ich bat den Kanzler hier darum, und er versprach es gleich. Ich habe ihm schon zweimal geschrieben, und immer geschieht nichts. Ich kann mir, da der König Alexandern liebt, die Sache gar nicht schwierig denken und fürchte fast, daß der Kanzler sie absolut mit der viel schwierigeren meiner Dotation verbinden will. An diese denke ich aber gar nicht mehr und will es ihm nur aus Delikatesse nicht sagen. Hier gehen die wunderbarsten Gerüchte, an die aber Stein und ich nur immer mit vieler Vorsicht glauben; zum Beispiel: daß der Kanz- 199