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[ Band 5 Brief 82: Humboldt an Caroline Frankfurt, 13. Februar 1816 ]
König vorzulegen: 1. daß meiner Meinung nach ein Preußischer Gesandter in Paris 150000 Franken und freie Wohnung haben müsse; 2. daß aber das Wenigste 150 000 Franken ohne freie Woh- nung sei; 3. daß, wer weniger habe, sich ruinieren oder für den Hof nicht anständig leben müsse; 4. daß ich von meinem Vermögen nicht mehr als höchstens 6000 Taler zur Pariser Ausgabe zu- schießen kann, und auch das erst vom 1. Januar 1817 an, weil erst dann meine Finanzen in Ordnung kämen, in die ich sie nach dem Kriege habe bringen können. Die Bestimmung des Gehalts hiernach überlasse ich dem König, werde aber bitten, es womöglich in Franken zu bestimmen und mir in Paris auszahlen zu lassen, wenigstens so lange die Kontributionszahlung dauert, und zur Ein- richtung außer den 6000 Talern ein zinsfreies Darlehen von 10000 Talern auf fünf Jahre, in jedem Jahr 2000 Taler abzuzahlen. Man müßte mir hiernach 35——36000 Taler geben. Ich glaube nicht, daß man es tut. Ich gehe dann auf jeden Fall hin nach Paris, aber kann ich nicht auskommen, so nehme ich meinen Ab- schied definitiv nach einem Jahr. Damit von Anfang bei der For- derung drohen, würde ich unhöflich finden. Allein ausführen tue ich es gewiß. Eine gute Veranlassung ist mir eher erwünscht als unangenehm. Der Bülow, den ich jetzt hier habe, wird gut werden, wenn er einige Jahre bei mir ist. Er ist nicht so gewandt wie Flemming, aber fleißig und von Kenntnissen. Ich lache oft in mir, daß ich ihn eigentlich zum Mann für Gabrielen bestimme. Du wirst nun sehen, daß das geschieht. Die Abschrift des Briefes von Consalvi gib Niebuhr. Der Papst gibt alle deutsche Handschriften an Heidelberg heraus, 847 an der Zahl. Er behält die anderen. Damit muß man sich nun begnügen. Sage wenigstens Niebuhr, daß dies meine Meinung sei. Die Cüstine bleibt vermutlich bis zum Anfang des Sommers 187