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[ Band 5 Brief 77: Humboldt an Caroline Frankfurt, 26. Januar 1816 ]
sollte, so ist es nicht so. Was ich an Pfandbriefen habe, was Alexander mir schuldig ist, weiß ich gar nicht, anderes ungewiß. Du mußt, wenn Du es machst, die Kapitalien mit ihrem Betrage sowohl als mit dem der Zinsen, von den Gütern die festen Einkünfte (auch von Tegel), die Äcker- und Mühlenpachten aufführen. Meine Idee ist nun die: Wenn ich danach sehe, wieviel Einkünfte wir genau haben, werde ich von den Gütern ein Fünftel für Bau- kosten abziehen (da Tegel darunter ist, das immer noch so viel kostet, ist das nicht zu viel), 2500 Taler für die Kinder, die wir zurücklassen; 1000 Taler Theodor, 500 Adelheid, 500 Hermann und 500 für Unvorhergesehenes. Was dann übrig bleibt, werde ich als das in Rechnung bringen, was wir in Paris zu unserem Gehalt bei den Ausgaben hinzutun können. Sollen wir in Paris auskommen können, so müssen wir, ohne Miete und Kosten zum Ersatz des Ameublements, wenigstens 150000 Franken haben. Danach werde ich dann die Rechnung anlegen und dem Kanzler vorschlagen, mir entweder die Besoldung zu geben, die ich für die nötige halte, oder mich ein Jahr gewissermaßen auf Rechnung da sein zu lassen, und am Ende des Jahres sich selbst zu überzeugen, was ich gebraucht habe, um danach ferner zu bestimmen. Da mir der Kanzler und der König gut sind, so scheint mir das ein Weg, der zum Zweck führen muß. Krusemarcks Forderungen kenne ich. Ich hatte 13400 Taler. Es ist mir recht lieb, daß man sieht, daß meine Nachfolger, auch unverheiratet, Niebuhr und Krusemarck *) teurer sind als ich, und doch gewiß nicht gleichviel tun, da selten jemand eine so pedantische Treue hat als ich. Krusemarck wird auch erhalten, was er will. Ich kann in den Tod das Betteln nicht ausstehen. Bei dem Gesandtenwesen, und zumal bei dem leeren, fällt mir Metternich ein. Er ist der närrischste Mensch von der Welt. Du ——— *) Als Gesandte in Rom und Wien. 178