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[   Band 5 Brief 76:    Caroline an Humboldt     Berlin, 26. Januar 1816   ]


Mit meiner Gesundheit geht es so viel besser, daß es mit dem
Oktober kein Vergleich ist. Besorgter wie für mich bin ich für Caro-
linen. Alles macht sich so unendlich langsam in ihr. Es mag
wohl das Geistige im Menschen mit dem Körperlichen in einer
unergründlichen Verbindung stehen. Könnte man Carolinen für
irgend etwas leidenschaftlich erregen, so bin ich überzeugt, würde
sie bald ganz blühend und hergestellt sein. Allein wer kann einem
andern in dem Organismus der Seele beikommen!
Wolfart war eben bei mir, und wir sprachen lang und viel
über Carolinens Gesundheit, wo er mir dann äußerte, daß er ein
Seebad für Carolinen diesen Sommer um so notwendiger und uner-
läßlicher halte, als es ihm das einzige zu sein schiene, was den
Einfluß des Magnetismus ersetzen könne. Müsse ich nach Frank-
reich gehen, so schlüge er den Havre vor, obgleich er eigentlich das
Mittelländische Meer gewünscht hätte. Überhaupt wolle er Dir in
diesen Tagen schreiben. Wenn das nun so käme, so müßte ich so
viel wie möglich eilen, von hier wegzukommen, um doch einige Zeit
mit Dir zu sein, denn ein solches Seebad wäre doch mit Hin- und
Herkommen immer eine Sache von sechs Wochen. Ich bitte Dich,
kannst Du Dich wohl durch jemand in Paris erkundigen lassen, welches
die gebrauchtesten Seebäder in Frankreich sind? Wo ordentlich be-
queme Anstalten für Frauen sind? . . .
Nun Adieu, teures Leben, ich denke Deiner mit innigster Liebe.


77. Humboldt an Caroline                  Frankfurt, 26. Januar 1816

Mit Deinem Brief sind auch die Zeitungen gekommen, welche
die Feier des 18. enthalten. Ich hatte einige Scheu
davor, aber ich kann nicht leugnen, daß ich mit dem
Ganzen sehr zufrieden bin. Daß Stein den Schwarzen Adlerorden

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