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[ Band 5 Brief 51: Caroline an Humboldt Berlin, 2. November 1815 ]
sein, um den König unpopulär und weniger geliebt zu machen. Auch der Kronprinz soll sehr indigniert über Schmalz’ Schrift sein, und von dem Aufsehen, das sie im Auslande und besonders im Österreichischen gemacht hat, haben uns fremde Leute erzählt. Nach Frankfurt hätte ich die größte Lust zu reisen und Dich zu besuchen, mein teures Herz, wenn es auch nur auf kurze Zeit wäre. Allein ich weiß niemand, dem ich indessen Carolinen und die Gabrielle übergebe. Obgleich sie sich selbst hüten, muß doch der Anstand beobachtet werden. Gabriellen lasse ich jetzt zu Schleier- macher gehen, um sie, falls ich nicht hierbleibe, im Frühjahr kon- firmieren zu lassen. Adelheid und August ziehen morgen in ihr neugemietetes, eigen möbliertes Quartier. Es ist der Dreifaltigkeitskirche, wo Adelheid getraut ist, gegenüber, also ziemlich weit von mir. Die Pferde er- wartet August den 8. Da es wegen seiner Arrangements gut und notwendig ist, so sagte ich ihm heute, daß Du ihm die zwei kleineren Pferde schenkst, welches er sehr dankbar aufnahm und außerordentlich erfreut darüber schien. Er wird auch in dieser Woche sich von mir die 500 Taler geben lassen. Er hat eine königliche Zulage von 600 Talern als Oberstleutnant bekommen. Er hat also jetzt 1900 Taler mit einigem Abzug, der immer vorfällt: 1800 Vom Prinzen, soviel ich weiß, Zulage 560 von uns 500 —————— 2860 Mit Holz und noch einigen Kleinigkeiten kann man sagen 3000 Taler. Da ihm die Furage nichts kostet, so dünkt mich, können sie gut auskommen hier, und so lange er in diesem Verhältnis zum Prinzen ist eigentlich noch mehr, als wenn er wo anders wäre, denn er braucht auch gar nichts zu machen. Unterdessen rückt er weiter 114