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[ Band 5 Brief 44: Humboldt an Caroline Paris, 14. Oktober 1815 ]
teiisch genommen, wahr. Auf jeden Fall bleibe ich gern den Winter hindurch in Frankfurt, warte Dich dort im Frühjahr ab, und wir gingen so nach Paris. Daß Paris jetzt bis aufs Letzte alle fremden Kunstschätze verliert, weißt Du nun schon gewiß. Die Franzosen haben sich scheinbar darin ergeben, allein es ist ein Stachel zurück- geblieben. Das gedenkt ihre Eitelkeit ewig. Castlereagh *), der sonst selten etwas so Richtiges sagt, behauptet aber immer mit Recht, daß die Demütigung ihrer Eitelkeit gerade das Wichtigste dabei war. Müffling **) hat auch der Heidelberger Bibliothek 39 Manuskripte mit Canovas Einwilligung wiedergeschafft, die man im Dreißigjäh- rigen Krieg geraubt und dem Papst gegeben hatte, wie Du weißt. Alles mit der Kraft der Baguette. Es ist die einzige Sache, in der das Rechte geschehen ist. 45. Humboldt an Caroline Paris, 16. Oktober 1815 Man hat (unter uns gesagt), gestern die letzten detaillierten Arrangements über die Kontributionszahlung und die Verpflegung der in Frankreich bleibenden Truppen unter- schrieben, und es sind jetzt nur noch Artikel über die Reklamationen der Privatleute zu machen übrig. In acht Tagen, glaube ich, kann alles unterzeichnet sein. In den Vorbereitungen zur Unter- handlung, die ich in Frankfurt übernehmen soll, zwischen Österreich und Preußen, haben sich zwar noch Anstände gefunden, die ge- hoben sein müssen, ehe ich mit den deutschen Höfen etwas an- fangen kann; allein ich denke, es wird geschehen, und es wird bei meiner Reise nach Frankfurt bleiben. Ich wünsche es von Herzen. ——— *) Vgl. S. 60. **) Friedrich Ferdinand Karl Frhr. v. Müffling, geb. 1775, † 1851, zuletzt Generalfeldmarschall. 101