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[   Band 5 Brief 18:    Humboldt an Caroline    Paris, 19. August 1815    ]


Ich fahre jetzt in meinem angefangenen Brief fort, süßes Kind.
Ja, meine einzig Teure, wenn Du kommen kannst, ohne Carolinen
zu schaden, so tue es ja. Das Leben vergeht, und glaube mir recht
aus innigstem Herzen, das wahre Glück für mich ist nur im Zu-
sammensein mit Dir.
Es ist die Rede davon, ein Haus für die Gesandtschaft zu
kaufen, und ich habe heute das Regnaultsche zu diesem Endzweck
besehen. Es ist ein schönes Haus und hat unendliche Bequemlich-
keiten. Aber ich wohnte noch viel besser wie Du, was sich wohl
mit Regnaults Manier gegen seine Frau, aber nicht mit der
meinigen gegen Dich verträgt. Deine Wohnung ist schon sehr
usiert, und das ganze Genre des Hauses ist freilich nicht so groß
und anständig wie die alten Häuser des Faubourg St. Germain.
Er fordert, wenn er noch einen größeren Eßsaal baut, 450 000 Franken
mit allen Möbeln, an denen aber, die Spiegel ausgenommen, nicht
viel ist. Er geht nach Amerika, sie bleibt noch hier. Es ist eigen,
daß, wie wir sonst Regnault kannten, er nun gerade uns sein Haus
anbieten muß.
Bei dieser Gelegenheit muß ich Dir von Deinen Kommissionen
der Schnupftücher und Schals sprechen. Die Schals sind gekauft.
Für die Schnupftücher mit Hohlnaht und so gestickt, wie Du ver-
langst, hat man 16—18 Franken für das Stück gefordert. Dies
würde für 8 Dutzend, die du wolltest, 1536—1728 Franken machen,
zwischen 400 und 500 Taler. Darüber hat sich August entsetzt,
und wir sind übereingekommen, Dir erst zu schreiben. So machten
wir es heute früh ab. Seitdem habe ich dies der Delambre erzählt,
und sie will eine Person fragen, die für eine lingère arbeitet. Wie
eine Hohlnaht französisch heißt, habe ich noch nicht ergründen
können. Aber die Delambre hat sich das Wort von mir deutlich
aufschreiben lassen und wird nun einen Deutschen, den sie
kennt, zu Rate ziehen. Antworte mir ja gleich auf die Schnupf-

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