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[ Band 4 Brief 256: Caroline an Humboldt Berlin, 22. März 1815 ]
betrachten. Denn eine Partei für die Bourbons wird und muß es doch gewiß in Frankreich geben, und der König und die Prinzen und alle Emigranten müssen doch erst auf französischer Erde aus- geblutet haben, ehe Napoleon im Besitz, im eigentlichen Besitz von Frankreich ist? An Weggehen ist jetzt nicht mehr zu denken. Oh, wie furchtbar ist das Racheschwert Gottes! Sie, die das Elend und den Jammer über die Welt gebracht, sie werden nun sich würgen untereinander. Wellington, sagst Du, wird kommandieren? Heißt das das Oberkommando, wie 1813 Schwarzenberg es hatte? Wird das Blücher, Gneisenau nicht vor den Kopf stoßen? und selbst die Truppen? Eine andere Nationalität ist immer eine Scheide- mauer. Wird Österreich Energie entwickeln? Metternichs Rede zur Marie Louise ist roh, wenn sie wahr ist. Man kann tun, aber nicht vorher damit drohen. Wenn sie nicht wahr ist, so spielt er damit eine Komödie gegen Euch. Der König von Sachsen kommt nun doch, hoffe ich, um das Übriggebliebene. Du weißt gewiß, daß Gaudi Kanonen in Dresden auffahren lassen mußte, um das Vivatrufen des Volkes für Friedrich August und Napoleon zu stillen? und daß diese schlechtgesinnten Menschen unser Armeeband und das Band des Eisernen Kreuzes an die Knebel banden, die man gezeichneten Hunden anzubinden pflegt, und so die Hunde herumjagten? Über allen Begriff niederträchtig. Hier hat der Graf Roß das Band des Eisernen Kreuzes auch seinem Hund an- gebunden! Alles nimmt hier ein ganz kriegerisches Ansehen, Kanonen und Munitionswagen fahren, und schöne, tüchtige Regimenter marschieren einem vor den Augen vorbei. Das Militär ist un- glaublich froh, und alle sehen dies Ereignis wie die große Krise 503