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[ Band 4 Brief 244: Humboldt an Caroline Wien, 18. Februar 1815 ]
Körner hat nun dem Staatskanzler geschrieben, und ich arbeite darauf hin, daß er Staatsrat in Berlin wird. . . . 245. Caroline an Humboldt Berlin, 23. Februar 1815 Das Freundlichtun Frankreichs jetzt nach der Entscheidung von Sachsen finde ich sehr ungeschickt. Sie zeigen ja deutlich, wie wichtig es ihnen war, daß es nicht ganz in unsern Händen war. Die Unzufriedenheit hier in Berlin ist sehr groß mit allem dort Geschehenen. Wer hat denn die drei Ankündigungen über die Grenzen und Abtretung gemacht? Warum denn dieser ent- schuldigende Ton? Der hat vor allem die Leute so empört. Der Kronprinz soll geäußert haben, lieber kein Dorf von Sachsen als nicht Ansbach und Bayreuth und Ostfriesland. Vor- gestern bei der großen Probe bei Prinzeß Luise (wo Adelheid sehr hübsch tanzte, und ich von allen Leuten darüber bekomplimentiert wurde) war der Kronprinz offenbar sehr traurig, verstimmt und düster. Die sich am ersten hier in Berlin trösten, sehen es als einen Übergang zu einem anderen Zustand an und sagen, so kann es nicht bleiben, allein diese glauben, der jetzige Moment sei zu einem Kriege nicht der ungünstigste gewesen. In Polen soll eine günstige Stimmung für uns sein. (Der Widerspruch ist ein mächtiger Gott.) Die rheinischen Provinzen sind uns nicht zugetan, das sei ganz überzeugt. Ich halte es für viel wichtiger, dort einen allgemein geehrten, liberalen Mann, wie Du bist, anzustellen, als die Verhältnisse mit Frankreich zu pflegen. Preußens Stärke muß mehr in dem Geist bestehen, den es mehr und mehr im großen Vaterlande entwickelt, als durch irgend etwas anderes. 479