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[ Band 4 Brief 213: Humboldt an Caroline Wien, 13. November 1814 ]
In Sachsen, wenn es ganz unser wird, läßt der König gewiß die Stände und läßt es als eigenes Königreich. Schon in der Konvention über den provisorischen Besitz, die ich gemacht, ist das gesagt. Reck schickt man hin, weil er eben sanft, pedantisch, sehr gerecht, förmlich, kurz so ist, wie man für den Augenblick in Dresden jemand braucht. Ich habe glücklicherweise eine sehr un- glückliche militärische Wahl abgewandt. Lebe wohl, mein Inniggeliebtes. Ewig Dein H. Wie ich den Brief noch einmal übersehe, fällt mir ein, daß Du denken könntest, ich sei unruhig oder traurig über die Dinge, und nicht glücklich. Aber nein, liebe Li, sei sehr ruhig darüber. Ein Mensch, mit dem ich in Berlin oft in Streit war, Sack *), schreibt mir heute: »Wir betrachteten Sie in diesem Kriege immer wie einen der Leitsterne, die auch in dunkeln Ereignissen fest und hell bleiben.« Du weißt recht, daß ich auf Lob wenig halte, aber an diesem hat mich die Wahrheit gefreut. Fest und hell und immer gleich natürlich bleibt es in mir, wie es auch gehe, und so kann man um mich von dieser Seite sehr ruhig sein. 214. Humboldt an Caroline Wien, 16. November 1814 Ich habe schon vorgestern abend, liebe Li, Deine lieben Blätter vom 9. bekommen und empfinde jetzt alle Vor- teile der Kuriere bei unserem Briefwechsel. Überhaupt ist es mir eine unbeschreibliche Beruhigung, Dich in Berlin zu wissen. Du lebst da mitten unter Menschen, die Dich lieben, und von denen Du einige selbst sehr gern hast. Auch mag man gegen Berlin was man will sagen, so bleibt immer wahr, daß Menschen ——— *) Johann August Sack, geb. 1764, † 1831, Oberpräsident. 419