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[ Band 4 Brief 192: Humboldt an Caroline Wien, 20. August 1814 ]
konnte. Doch fehlen mir immer noch meine Instruktionen vom Kanzler. Solange ich nun von Dir bin, habe ich keine offizielle Zeile gesehen, und Du siehst also, daß man sich darauf verläßt, daß ich die Dinge von selbst ordentlich mache. Doch ist das immer nicht gut, und wenn es sich künftig nicht bessert, ein wesentliches Hindernis einer guten und ordentlichen Geschäftsführung. Lebe wohl, einzig inniggeliebtes Kind. 193. Caroline an Humboldt Coppet, 28. August 1814 Mein teures Herz! Ich habe Dir zuletzt einige Zeilen aus Genf geschrieben. Das Wetter ist mir für das Tal von Chamounix nicht so günstig gewesen wie für das Berner Oberland. Ich hätte vielleicht die ersten fünf Tage, die ich hier war, dafür benutzen sollen, wo die Witterung himmlisch war, allein ich fühlte mich noch zu matt und angegriffen nach der Ausleerung *) aus der Lunge und wagte nicht, die Tour zu machen, bis ich mich nicht erholt hätte. Gestern abend bin ich von Chamounix und St. Martin zurück- gekommen, ich ruhe mich wieder hier drei Tage aus und gehe den 31. nach Vevey. Begünstigt mich das Wetter, so gehe ich dann noch nach Bex und Martigny, sonst über Freiburg gerade nach Bern zurück, wo ich auf jeden Fall nicht mehr lange bleiben werde. Caroline Wolzogen schreibt mir aus Weimar, daß man Dich in Deutschland verdoppeln und verdreifachen möchte, um Dich überall zu haben, was meinem Herzen unendlich wohlgetan hat, denn wenn man schon auch selbst das Gute und Rechte um des Guten und ——— *) Frau v. Humboldt hatte in den ersten Augusttagen ein schweres Blutbrechen erlitten, das auf ein Lungengeschwür zurückgeführt wurde. 382