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[   Band 4 Brief 181:    Humboldt an Caroline    London, 21. Junius 1814   ]


Neufchatel und er haben mir viel Verbindlichkeit, und er ist ein
guter Mensch.
Ich habe Dir und den Kindern hier Zeug zu neun Kleidern
gekauft und zwei echte Schals. Die Prinzessinnen von Kurland
haben alles mit mir ausgesucht. Alles unglaublich wohlfeil, so
teuer sonst alles ist. Der eine Schal kostet 12 Pfund Sterling,
nach jetzigem Kurs 240 Frank, der zweite, weiße, kostet 20 Pfund
oder 400 Frank. In Paris wäre er gewiß 1000 Frank wert.
Wenn ich kann, schicke ich Dir das alles durch den Kanzler, sonst
findest Du es in Paris. Die Kleider werden Dich sehr freuen.
Die Prinzessinnen haben die größte Freude gehabt, sie Dir aus-
zusuchen, und sich höchst liebenswürdig der Sache angenommen.
Ich habe auch mit ihnen überlegt, ob es Dir hier gefallen würde
zu leben, wir sind aber übereingekommen, daß es nicht sein würde.
Dann hast Du auch von der Teuerung keinen Begriff. Ich habe
nur einmal hier für mein Geld beim Restaurateur gegessen, bloß
Suppe, Lachs, Beefsteak und Käse und eine Bouteille Bordeaux,
das kostet 1 Pfund 10 Schilling oder 30 Frank!! Wer kann
da leben?
Adieu, einzig liebes Kind. H.


182. Caroline an Humboldt                     Bern, 4. Juli 1814

Bei meiner Zuhausekunft vorgestern von Interlaken, wo ich
ein paar im Wetter leidliche Tage zugebracht hatte, fand
ich, mein teures Herz, Deinen lieben Brief aus London
vom 14. Junius. Ich bekam aber auch zugleich einen Brief des
treuen G. aus Neufchatel, der mir schreibt, daß Pourtalès an-
gekommen sei, und daß Pourtalès mir einen Brief von Dir mit-

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