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[ Band 4 Brief 179: Humboldt an Caroline London, 18. Junius 1814 ]
allem die von Lord Stafford, dem Vater des Lord Gower, der mir noch sehr für die Aufnahme gedankt hat, die er bei Dir in Wien gefunden. Diese Sammlung enthält den größten Teil der Orleansschen, allein auch viel andere himmlische Bilder. Drei Raphaels, ein unendlich schönes von Johannes und Christus als Kinder; der erste etwas gebückt in einer himmlischen Stellung vor der Jungfrau stehend; große Tizians, historische Gemälde von reicher Komposition und trefflichen Figuren, und viele der schönsten Annibale Carracci machen den größten Reichtum davon aus. Nur war der Tag so dunkel, als ich die Bilder sah, daß man die Hälfte des Genusses verlor. Wenn man bedenkt, daß dies ohne Übertreibung wenigstens zwei Drittel des Jahres hier derselbe Fall ist, so fühlt man ein tiefes Mitleid mit den armen Kunstwerken, die man hierher schleppt. Wie geht es Dir, mein süßes, holdes Kind? Deine Gesundheit macht mich noch immer sehr besorgt. Wenn wir nur erst wieder beisammen sind, will ich Dich gewiß recht pflegen. Aber der fatale Kongreß trennt uns wieder auf vielleicht zwei Monate. Man kommt zu keiner Ruhe, und wenn es nur noch eigentlich heilsam wäre! Doch davon mündlich. Lebe wohl, inniggeliebte Seele. Ewig Dein H. 180. Caroline an Humboldt Bern, 22. Junius 1814 Teures Herz! Heute ist Dein Geburtstag, wir feiern ihn mit Gedanken stiller Liebe und freuen uns der Gewißheit, daß auch Du denkst, wie innig liebend wir an Dich denken. Ach, wohl haben die Kinder recht in ihren Briefen. Schon drei Jahre 356