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[   Band 4 Brief 175:    Caroline an Humboldt     Bern, 12. Junius 1814   ]


Die Gegend ist hier sehr schön und auch seit einigen Tagen
das Wetter. Wir gehen nachmittag, soviel meine Kräfte es
erlauben.
Ich umarme Dich von ganzer Seele. Die Kinder grüßen Dich.


176. Humboldt an Caroline             Boulogne, 5. Junius 1814

Ich bin am 3. abends, oder eigentlich um Mitternacht, liebe
Li, von Paris ausgefahren und habe Dir vorher noch
geschrieben. Ich bin mit dem Kanzler zusammen geblieben,
und da Metternich unterwegs auch zu uns stieß, haben wir in
Amiens zusammen gegessen. Nach Tisch haben wir uns wieder
in den Wagen gesetzt und sind heute früh um 1/2 6 hier angekommen.
Ich habe heute vormittag meinen Wagen mit dem Jäger und
meinem Sekretär nach Dover abgehen lassen, und ich gehe morgen
allein mit dem Kanzler auf dem Kriegsschiff über, das für den
König und den Kaiser hier mit dem Herzog von Clarence an Bord
bereit liegt. So wenigstens ist es jetzt verabredet.
Der Weg von Paris hierher ist vortrefflich, allein keines-
wegs schön. In Amiens ist die Kathedrale ein schönes gotisches
Gebäude, ungefähr der von Troyes gleichzuschätzen. Boulogne ist
eine ganz hübsche Stadt, aber ohne Meeresaussicht, einzelne
Häuser abgerechnet. Desto schöner aber übersieht man die See und
den Hafen von den Bergen am Meer. Das Meer hat mich
wieder ungemein ergriffen. Ich hatte es seit 1809 in Preußen
nicht gesehen. Es ist hier voll Schiffe, worunter einige große
englische Linienschiffe sind. Nur war es schade, daß heute ein
trüber, regnichter Tag ist.
Hedemann ist auch hier mit Prinz Wilhelm. Ich begegnete

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