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[   Band 4 Brief 168:    Caroline an Humboldt     Salzburg, 14. Mai 1814   ]


Im Wagen geht es etwas eng zu. Hermann ist eigentlich
überkomplett und für ein Schoßkind etwas schwer. Indes ist ja
die Reise nicht so unendlich lang, und zuweilen setzt Grossing sich
hinaus auf den Bock. Grossing ist außer sich über die Gegenden,
darin ordentlich erfreulich. Die Kinder grüßen. Sie sind wohl
und freuen sich sehr an der Reise. . . .


169. Humboldt an Caroline                    Paris, 16. Mai 1814

Ich bin jetzt dahin gekommen, liebe Li, daß ich immer Papier
in der Tasche habe und überall schreibe, wo ich hinkomme.
So schreibe ich Dir jetzt beim Staatskanzler, indes
Hardenberg (unserer nämlich), Bülow und einige andere Leute um
mich her frühstücken. Ich muß jetzt nämlich meist täglich schon um
8 Uhr morgens meine Wohnung verlassen, und die Konferenzen
reihen sich wie eine Perlenschnur aneinander. Indes werden wir
nun auch in wenigen Tagen hier dem Ende nahe kommen.
Ich sehe jetzt in meinem eigenen Schicksal etwas klarer. Es ist so
gut als gewiß, daß ich mit nach England und nachher nach Wien
gehe. In Wien werden aber die Geschäfte vor dem 1. August
nicht angehen. Hierauf nun gründet sich meine Hoffnung, daß ich
werde eine oder zwei Wochen mit Dir im Gebirge zubringen
können. Sobald wir nämlich nur den Haag verlassen, oder ich es
in schicklicher Weise tun kann, reise ich Tag und Nacht, bis ich Dich,
meine süße Seele, gefunden habe. Wie lange ich bleiben kann,
weiß ich jetzt nicht. Aber wären es auch nur zwölf Stunden, so
scheue ich keinen Umweg und keine Ermüdung. Hedemann denkt,
mich auf dieser Reise zu begleiten, und es wäre mir eine unge-
meine Freude. Er scheint sehr glücklich mit Adelheids Brief.
Wenn beim Wiedersehen alles so bleibt, könnten die Alpen leicht

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