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[   Band 4 Brief 165:    Caroline an Humboldt     [Ohne Datum]   ]


nicht zu nennen, was man zu tun hat, wenn einem niemand bei
so einer Gelegenheit beisteht. Ich konnte nicht fort vorgestern.
Nun adieu, hier ein Wort für Alexander. Deine Li.
Zürne ja nicht.


166. Humboldt an Caroline                   Paris, 28. April 1814

Ich habe heute keinen Brief von Dir bekommen, liebe Li,
und sehne mich jetzt doppelt nach jedem, weil die süße
Gewohnheit, täglich wenigstens einen erhalten zu können,
leider bald aufhören muß.
Der König muß heute abend in Compiegne ankommen, und
man ist hier in sehr gespannter Erwartung, ob oder wie er die
Konstitution annehmen wird. Es ist ordentlich komisch, die Menschen
darüber reden zu hören. Je nachdem sie einer Royalisten- oder
konstitutionellen Gesinnung sind, scheinen oder haben sie sich, als
wenn alle Wohlfahrt des Landes von dieser Frage abhinge. Wäre
eine wahre Konstitution bei ihnen möglich, so hätten sie auch
allerdings sehr Recht darin. Aber dazu muß ein Volk einen
anderen politischen Charakter besitzen, als diese Nation nun wer
weiß wie lange Zeit hindurch gezeigt hat. Wo dieser Geist und
dieser Charakter so wenig, und man kann wohl sagen, so gar nicht
offenbar wird, da wird eine Konstitution sehr lange und vermutlich
immer nur ein Name bleiben, ja vielleicht zum Deckmantel und
zur Handhabe von Parteisucht und Intrigen dienen.
Die Anstalten zum Einzug des Königs werden schon sehr
ernsthaft gemacht.
Von Napoleons Reise hat man jetzt einige Details. Er spielt
noch hie und da den Souverän im kleinen. Er will einen Chimisten
und einen Astronomen von hier haben sowie noch andere Gelehrte,

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