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[ Band 4 Brief 162: Caroline an Humboldt Wien, 24. April 1814 ]
und Rochus *) bei mir, voilà tout. Es ist immer ein unangenehmes Gefühl, durch eine Misere wie einen Paß abgehalten zu werden, etwas zu tun, wenn man ein honnetter Mensch ist und nichts Böses im Schilde führt, daher kränken mich immer alle dergleichen Schlagbäume, die die Politik der letzten Jahre so vervielfacht hat. Ich umarme Theodor, den Kies **) und meinen teuren Freund Gustav. Deine Li. 163. Humboldt an Caroline Paris, 26. April 1814 Alexander Rennenkampff ***) war wieder bei mir, liebe Li, und ich habe ihn nun ordentlich gesprochen. Er ist munter und wohl und hat durch den Feldzug in nichts an seiner Gesundheit gelitten. Nach Dir hat er mit der herzlichsten An- hänglichkeit gefragt, und er wünscht unendlich, Dich zu sehen. Er ist sehr bereit, darum eine eigene Reise zu machen. Wir müssen nur erst wissen, nach welcher Weltgegend Du Dich wendest. Ich glaube, Du wirst nach der Schweiz gehen, und wünsche es auch, weil es bei weitem das Genußreichste ist. Doch begreife ich auch freilich, daß die Kinder und selbst Du Sehnsucht nach den Gütern und Berlin haben, das ihnen den ganzen Krieg durch in einem glänzenden Lichte erschienen ist, und diese Empfindung ist freilich auch sehr hübsch. Ich selbst würde darum Berlin lieben, wenn es nur in sich nicht gar zu unliebenswürdige Kienbäume ——— *) Bedienter. **) Alexander v. Humboldt. ***) Geh. 1783, † 1854, Livländer, mit Frau v. Humboldt befreundet. Carolines Briefwechsel mit ihm ist 1904 herausgegeben unter dem Titel »Karoline von Humboldt in ihren Briefen an Alexander von Rennenkampff«. Nebst einer Charakteristik beider als Einleitung und einem Anhang. Mit zwei Bildnissen von Prof. Dr. Albrecht Stauffer. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn.) 321