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[   Band 4 Brief 149:    Humboldt an Caroline    Dijon, 30. März 1814   ]


zurückgeschickt hat. Er ist gestern angekommen, und wir kennen
also durch ihn Napoleons Stellung genau.
Wessenberg wurde zu ihm nach St. Dizier geführt. Napoleon
stand eben am Fenster, erkannte ihn und rief ihn zu sich, ließ ihm
aber erst zu frühstücken geben, weil er dies wohl am nötigsten
brauchen würde. Er sprach ihn dann anderthalb Stunden lang.
Von da mußte ihm Wessenberg bis Doulevant folgen, und am 29.
um 2 Uhr morgens entließ er ihn dort, nachdem er ihn noch einmal
gesprochen hatte. Er soll das Kritische seiner Lage ganz fühlen,
aber sehr ruhig sein. An dem Kommen unserer Armee nach Paris
zweifelt er kaum noch und sagte, daß er der Menge unserer Truppen
erläge. Wessenberg ist dann über Vendeuvre hergekommen.
Auf keinen Fall ist also Napoleon am 28. in Bar sur Aube
gewesen, wie ich gestern glaubte. Allein 24 Stunden nach uns
scheint er wirklich dagewesen zu sein.
Die Bauernbewegungen sind allerdings für die Kuriere und
selbst für kleine Transporte nicht gleichgültig. Was unsere Leute
betrifft, so gebrauchen sie nunmehr auch mehr Vorsicht, und man
vermeidet, allein zu reiten und zu fahren, sondern nimmt Eskorten.
Die Begebenheiten in Paris werden jetzt auch dies alles unfehlbar
auf eine oder andere Weise entscheiden.
Lebe wohl, teures Herz. Ewig Dein H.


150. Humboldt an Caroline                       Dijon, 31. März 1814

Wir haben keine Nachrichten von der Armee, liebe Li, und
leben unser Alltagsleben, dessen es auch im Hauptquartier
gibt, so ruhig und gewöhnlich wieder. Ich bin, wie
meine Geschäftsexistenz immer ungleich ist, gerade hier sehr mit

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