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[   Band 4 Brief 121:    Humboldt an Caroline    Langres, 30. Januar 1814   ]


keinen Bescheid zu kriegen. Auf die Weise ist es wirklich sehr
schlimm, Ambassadeur zu sein.

                                    [Langres], 31. Januar 1814
Ich schließe diesen Brief mit einer Siegesnachricht. Ich
kann Dir nicht bessere Nachricht davon geben, als nach Blüchers
eigener Angabe. Dies ist die wörtliche Abschrift des Briefes, den
er dem Kanzler darüber geschrieben hat:

                                   »Arconvalles, 30. Januar 1814
»Gestern hat der große Mann in Person mich in Brienne
»angegriffen; ich habe ihn abgewiesen, acht Kanonen ist mein Er-
»werb. Brienne und meine ganze Stellung habe ich behauptet.
»Ob heute ein neuer Angriff erfolgen wird, muß man abwarten;
»es ist 11 Uhr früh und noch alles ruhig. In Eil Blücher.«
Mehr als dies enthält, wissen wir bis jetzt selbst nicht.
Ewig Dein H.


122. Humboldt an Caroline                 Arc, 2. Februar 1814

Ich bin heute früh aus Langres weggefahren, alle meine
Kollegen kommen erst morgen und machen die Reise in
einem Tag. Mir war es einesteils zu umständlich, mir
ein Relais zu legen, und anderenteils bringe ich gern mitunter
einen Abend ganz einsam in einem kleinen Orte außer der gewöhn-
lichen Gesellschaft zu. Neben aller inneren Heiterkeit und aller
anscheinenden Lustigkeit habe ich doch sehr oft sehr melancholische
Stimmungen und liebe eigentlich vor allem die Abwesenheit von
den Menschen, an denen man selten reine Freude hat.
Wirklich ist mir nun auch heute abend recht wohl. Man hat
mir, da ich ganz allein in dem kleinen Ort bin, das beste Haus

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