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[ Band 4 Brief 69: Humboldt an Caroline Laun, 8. Oktober 1813 ]
69. Humboldt an Caroline Laun, 8. Oktober 1813 Ich bin heute nachmittag glücklich hier angekommen und schreibe Dir beim Staatskanzler. Hier hören wir, daß Metternich erst heute mittag hier durch nach Komotau gegangen ist. Stein ist hier zu uns gestoßen. Er wollte nach Teplitz kommen, geht aber nun mit uns nach Komotau. Ich reise morgen bei guter Zeit dahin ab, der Staatskanzler und Stein folgen mir später. . . . In dem Eichenblatt, was die beiden höheren Klassen des Roten Adlerordens tragen, und was auch als Auszeichnung zum Orden pour le merite gegeben wird, hat mir erst vor einigen Tagen einer eine geheimnisvolle Deutung gezeigt, die die Sache noch viel hübscher und für den König individuell zart macht. Die drei Blätter, aus denen das kleine goldene Laubwerk besteht, sind so gelegt, daß man nur von zweien die große, der Länge nach mitten durch das Blatt gehende Ader oder Fiber sieht, und diese zwei Adern bilden ein sehr deutlich erkennbares L als Anfangsbuchstaben des Vornamens der Königin Luise. Die Idee soll ursprünglich vom Kronprinzen herkommen, der die Zeich- nung gemacht hat. Auch kriegt nie ein Ausländer dieses Eichen- laub. Daß der König jetzt noch in Teplitz länger als die beiden Kaiser geblieben ist, vermehrt seinen Ruhm und seine Liebe hier in Böhmen. Die Leute, die ihm schon sehr gut sind, denken, daß er es tut, um Böhmen besser zu verteidigen. Der junge Rumbold, der nach Wien gegangen ist, hat eine ganz außerordentliche Vor- liebe für den König, den er doch bloß gesehen hat, die Dir ihn wert machen wird. Überhaupt ist er ein recht gesprächiger und amüsanter Mensch, wenn er nur reden kann, aber er spricht eigent- lich nur Englisch, und ich habe mich zwingen müssen, es mit ihm 135