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[   Band 4 Brief 43:    Humboldt an Caroline    Prag, 31. Julius 1813   ]


lich ein neuer Krieg folgen, und zwischen beiden war diese Pause
unvermeidlich. Anders war es mit dem ersten Waffenstillstand.
Mein maître ist gekommen, lebe wohl, liebe teure Seele. Ewig,
ewig Dein    H.


44. Caroline an Humboldt                  Wien, 6. August 1813

Mein teures Herz!
Ich konnte gestern nicht dazu kommen, Dir zu schreiben, und
tue es daher heute. . . .
Die Abschrift über den gefundenen Fries hat mich
ausnehmend gefreut. Ja, wohl muß das eine einzig schöne Gegend
sein, und man sehnte sich wohl, nach den Stürmen der Zeit, Stürme,
die doch eigentlich nicht den Charakter von etwas Großem haben,
auszuruhen, da, unter den hohen Gestalten des Altertums. Ich
meine nicht, daß die Anstrengungen der Völker jetzt nicht etwas
Großes und Gewaltiges hätten, — aber die Leidenschaften, die
diese Anstrengungen erregt haben, tragen durchaus, meiner Meinung
nach, nicht den Charakter der Größe.
Bröndstedt *) erzählt mündlich viel Schönes und Herrliches
von Griechenland, und es tut mir doch darum recht leid, daß Du
ihn nicht gesehen hast.
Goethe bedaure ich. So an der Neige des Lebens unzufrieden
mit der Welt und ihrem Bestreben zu sein, muß sehr bitter sein.
Es kommt bei ihm, glaube ich, doch alles aus der Bequemlichkeit
ursprünglich, aus der Bequemlichkeit, die Schwäche erzeugt.
Der Brief von Schlabrendorff hat mich innig gerührt. Er
schreibt, wie er spricht, und ich meinte, seine liebe Stimme zu hören
und sein liebes Gesicht zu sehen. Ob ich ihn wohl noch einmal

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*) Dänischer Archäolog, geb. 1780, † 1842, war 1809 und 1810 in Rom.

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