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[ Band 4 Brief 32: Humboldt an Caroline Prag, 16. Julius 1813 ]
Entsteht der Krieg wirklich, wird er wild um sich greifen und kann schwerlich kurz dauernd sein. Metternich sagt mir, daß der Kaiser dann bei der Armee bleiben wird. In diesem Fall würde ich vermutlich hier dem Hauptquartier folgen oder in dem unsrigen sein, und wir würden leider nicht zusammen kommen. Im Anfang August muß dies alles klar sein. Ich muß hier schließen. 33. Caroline an Humboldt Wien, 17. Julius 1813 So bist Du denn in Prag, mein teures, liebes Wesen. Sei mir tausendmal willkommen. Wir sind denn doch in einem Land und gehen mit demselben Gelde um: freilich war das in Ratiborschitz auch der Fall, aber Gott weiß warum, es kam mir immer vor, Du seiest in Schlesien. Uns geht es gut, und wir leben so still, still fort. Die Kinder alle sind gesund. Das Herz ist mir um vieles leichter, seitdem Du Theodor gesehen hast. . . . Die Stimmung, in der ich Dich fühle, ist gewiß die eigentliche, wahre und Dir die angemessenste und würdigste. Ich kann mich recht tief und innig in sie hineindenken. Es gibt eine Klarheit des Innern, die nur aus großer innerer Bewegung und sehr trüben Stunden endlich entspringt, durch die man zu einer inneren Freiheit gelangt, und wennschon man als Mensch mit dem Strom der Begebenheiten fortgezogen wird, empfindet man deutlich den Zu- sammenhang mit einer überirdischen Welt. . . . Nun tausend Grüße und Wünsche meines Herzens. Du kennst sie, und ich brauche mich ihrer nicht zu schämen. Grüße 64