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[   Band 3 Brief 231:    Humboldt an Caroline    Wien, 26. September 1810   ]


kleinen Ruspolischen Faun, wenn man ihn wirklich für 700 Skudi
verkauft. Er muß, wenn er die Wiederholung des Kapitolinischen
ist, überaus schön sein, und was mich am meisten bewegt, ist die
Ähnlichkeit, die Du der Statue mit Wilhelm findest. In diesem
Augenblick bist auch Du nun schon von seinem Grabe getrennt.
Ich muß heute schließen. Lebe innigst wohl.


232. Humboldt an Caroline              Wien, 3. Oktober 1810

Ich kann Dir, liebes Herz, die große Nachricht geben, daß
unsere Kisten wirklich angekommen sind. Es sind 26 Stück
und wirklich 69 7/8 Zentner, davon zirka 20 Zentner Wäsche,
10 Zentner Betten, 15 Zentner Bücher. Der ganze Transport
mit allen Unkosten von Berlin bis hierher beträgt 300 Taler preußisch
ungefähr, die ich dem König in Rechnung setze. Du siehst, daß es
keine übermäßige Ausgabe ist.
Du willst unser Quartier wissen. Leider, teures Herz, weiß
ich es selbst noch nicht. Du kannst Dir die Marter nicht vorstellen.
Nirgends findet man, und über das allereinzige, ungeheuer teure,
was ich in der Stadt meubliert bis zum Mai vielleicht haben
kann, ist noch Zank und Streit, der sich erst in einigen Tagen
entscheidet. Schreibe ich aber nichts anderes, so fahre auf alle
Fälle dahin: am Kohlenmarkt Nr. 300 und 301 im Hagemüllerschen
Hause. Laß dort im zweiten Stock bei Frau von Menzingen
fragen, die auf jeden Fall meine Wohnung wissen wird. Ich lasse
Dich aber gewiß einen Zettel am Tor finden.
Ich habe vielleicht Unrecht gehabt, mich zu kapricionnieren,
nicht in die Vorstadt zu ziehen. Allein wenn Du die Unbequemlich-
keit kenntest! Man ist von Gott und Menschen abgeschnitten. Kein

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