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[ Band 3 Brief 223: Caroline an Humboldt Rom, 25. August 1810 ]
mir schön und sehr, sehr fleißig gearbeitet. Von der Ähnlichkeit kann ich weniger urteilen. Ich wünsche ganz außerordentlich, daß das Monument schön werden mag, was der König der Verstorbenen setzen läßt. Ach, nur zu gut weiß ich, daß nichts die Schmerzen dieser Art beschwichtigt, das soll auch nicht sein, aber wenn ich es gekonnt hätte, ich hätte Hunderttausende angewendet, um denen, die mir so teuer waren, ein Denkmal zu setzen. Ich möchte, und Rauch möchte auch, man kaufte den großen Sarkophag von orienta- lischem Granit in der Villa Negroni, um hierin den Sarg der Königin zu setzen. Rauch meint, restauriert und neu abgeschliffen könne er dann hier etwa 1500 Skudi kosten. Ich habe mich gefreut, von Schinkel zu hören. Du hattest mir nie über ihn ein Wort gesagt. Ach! Dein Weggehn wird, mein teurer Wilhelm, für so viele äußerst traurig gewesen sein. Daß Du Goethe wirst gesehen haben, freut mich ungemein. Wir haben hier den unglaublichsten und sehr drückenden Scirocco gehabt, und man glaubt und hofft allgemein, daß das Wetter sich bald in heftigen Gewitterregen austoben und reinigen wird. Ich habe Dir letztens von einem schönen Faun von Praxiteles geschrieben, für den man 1000 Skudi fordert, und Dich um Ant- wort nach Florenz gebeten. Es ist die Wiederholung von dem des Capitols und erinnert an Wilhelm. Adieu teurer, geliebter Mann. Ewig Dein. 224. Caroline an Humboldt Rom, 5. September 1810 Ich bin heute wieder in der ängstlich-süßen Erwartung, ob ich einen Brief von Dir erhalten werde, meine innigst- geliebte Seele. Gestern aß ich bei der Familie Blankenhagen, sie wohnen in 465