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[   Band 3 Brief 216:    Humboldt an Caroline    Berlin, 4. August 1810   ]


Abgang selbst an den König schreiben und ihm für das, was er
für ihn getan hat, danken. Du machst ihm wohl den Brief. Als-
dann wird der König schon das Übrige selbst tun. Dies ist der
jetzige Auftrag. Ich arbeite nun noch daran, auch zu machen, daß
Basreliefs angebracht werden, und man Rauchen eins auftrage.
Sage ihm immer, im voraus daran zu denken. Ich habe Prinz
Carl gebeten, die Idee in Anregung zu bringen. Man muß die
Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, die Rauchen sehr günstig
sein kann. Ob das ganze Monument schön werden wird, muß
man freilich abwarten. Es ist an sich eine schwierige Sache, und
da der König dies ganz allein besorgt, so kann Privatgeschmack
sehr viel Einfluß darauf haben. Aber immer ist’s gut, daß man
Schinkel dazu braucht. Ich glaube, ich schrieb Dir, daß es mir
endlich gelungen ist, ihm eine Stelle hier zu verschaffen, und auch
zu einem Anbau des Königspalais, der angefangen ist, habe ich
gemacht, daß er zu Rate gezogen ist.
Ich habe gestern Deinen Brief vom 11. Julius bekommen.
Du weißt also jetzt unser Schicksal vollständig. Ich besehe immer
erst lange die Adresse und freue mich der Züge der lieben Hand,
ich kann mir dabei viel besser die Hand selbst denken. Deine Hand
ist sehr charakteristisch. Niemand drückt so die Hand wie Du.
Wenn ich nur erst wieder bei Dir wäre! Das Wiedersehen
kommt mir oft nur wie ein Traum vor.
Lebe innigst wohl.


217. Humboldt an Caroline                Berlin, 7. August 1810

Hier fangen die Dinge an, wieder nach und nach in den
alten Gang zu kommen. Der König hat den ganzen
Hofstaat der Königin, wie er war, bei sich behalten und
die Gräfin Voß zur Oberaufseherin der Erziehung aller Prinzessinnen

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