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[   Band 3 Brief 215:    Humboldt an Caroline    Berlin, 31. Julius 1810   ]


Töne gehört, ist ausgemacht. Man sagt aber jetzt, die Tür habe
offen gestanden und der Wind habe sie hervorgebracht, auch daß
viele Fledermäuse sich auf die Tastatur geworfen hätten, kurz, man
sucht zu erklären, was man nicht ableugnen kann.
Mir brennt ordentlich der Boden unter den Füßen.
Tausend Küsse zum Lebewohl.


216. Humboldt an Caroline                   Berlin, 4. August 1810

Heute, teures Kind, habe ich einen Auftrag vom König
für Rauch, dessen ich Dich bitte, Dich auf’s äußerste an-
zunehmen. Der König will der Königin ein Monument
in Charlottenburg setzen lassen, in dem sie zugleich begraben sein
soll. Er hat die erste Zeichnung selbst gemacht und dann nur die
Facade von Schinkel zeichnen und ordnen lassen. Wie
mir Prinz Carl, der Bruder von George, heut es
erklärt hat, ist der Grundriß ungefähr so:


'...Skizze mit dem Grundriss...'

Es wird also ein länglicht viereckter Tempel, der
das Licht von oben empfängt, am Ende der dunklen
Tannenallee, die Rauch kennen wird, im Charlotten-
burger Garten. Vorn hat er einen Portikus, zu dem
eine Treppe führt. Der Raum a ist wie eine Vorhalle,
die Treppen b, d gehen aufwärts, c abwärts zum Ge-
wölbe, wo der wirkliche Sarg steht; dies scheint mir eine unglückliche
Idee; die inwendigen Säulen e sind porphyrne, die im Oranien-
burger Schloß stehen sollen, und die, glaub ich, der Große Kurfürst
irgendwo erbeutet oder akquiriert hat. f ist der lange Sarkophag.
Schinkel wollte den an der hinteren Wand parallel mit dieser stellen,
aber der König hat es geändert; g ist eine Wandnische, in welcher

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