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[   Band 3 Brief 213:    Caroline an Humboldt     Rom, 1. August 1810   ]


erwarte durch Dich Details über diesen sehr traurigen Fall, aber
leider muß ich wohl noch lange warten.
Adieu, teures Herz. Ich bin sehr traurig. Rauch war wie
von Sinnen gestern abend, als ich’s ihm sagte.


214. Humboldt an Caroline                   Berlin, 28. Julius 1810

Deine beiden Briefe, liebe Li, vom 30. Junius und vom
4. dieses haben mich unendlich glücklich gemacht. Auch
Du bist also nicht mehr in der Ungewißheit und bist nicht
unzufrieden mit Wien. Die Ansicht in Deinem ersten Brief ist sehr schön
und ganz die meinige. Gewiß ist schon im ganzen die innere Verwaltung
eines Staats viel, viel wichtiger als die äußeren Verhältnisse; die Bil-
dung der Nation, der ich gerade vorstand und die unter mir gut gelang,
ist es noch ungleich mehr. Ich hatte einen allgemeinen Plan ge-
macht, der von der kleinsten Schule an bis zur Universität alles
umfaßte, und in dem alles ineinandergriff, ich war in jedem der
Teile desselben zu Hause, ich nahm mich des kleinsten wie des
größesten, ohne Vorliebe, mit gleicher Tätigkeit an, ich ließ mich
durch keine Schwierigkeit abschrecken; wo ich für eine Sache augen-
blicklich schlechterdings nichts tun konnte, wandte ich mich sogleich
auf eine andere; ich hatte, wie die wirkliche Niedergeschlagenheit
bei meinem Abgang beweist, allgemeines Vertrauen. Es wird Dir
wunderbar erscheinen, warum man unter diesen Umständen, da man
mich doch zum Minister macht, da ich in keinem Augenblick an
Vertrauen verloren habe, nicht dort gelassen hat, wo ich war.
Allein so etwas erklärt sich nur mündlich. Großenteils ist’s, weil
man glaubt, daß ich die Sache nun so organisiert habe, daß sie

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