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[   Band 3 Brief 190:    Humboldt an Caroline    Berlin, 22. Mai 1810   ]


giebig bin. Um 500 Taler, die die Stadt Berlin zu einer Zwangs-
anleihe von mir fordert, streite ich mich schon seit vielen Wochen
und muß jetzt täglich Exekution erwarten, die einige meiner Nach-
barn schon bekommen haben.
Lebe innigst wohl. Ewig Dein  H.


191. Caroline an Humboldt                      Rom, 26. Mai 1810

Mit großer Freude habe ich, mein allerteuerstes Leben, gestern
Deine beiden Briefe vom 28. April und 1. Mai zu-
sammen empfangen. Freilich bin ich um nichts weiter,
aber ich weiß doch, daß der Schritt, dem König zu schreiben, getan
ist, und ich kann vielleicht künftige Woche etwas erfahren. Ich
muß in allem ganz einverstanden mit Dir sein, denn Deine Gründe
sind durchaus überzeugend, weil sie aus der reinsten Quelle fließen.
Die Art, wie Du an den König geschrieben, wie Du Italiens
keiner Erwähnung getan, um jetzt wieder hinzukommen, hat mich
außerordentlich gerührt. Dein ganzes inneres Sein und Denken
ist, mein teures Wesen, im allerschönsten Einklang, daher ist auch
immer diese Übereinstimmung aller Deiner Schritte im Äußern.
Wenn Du den Abschied nehmen solltest, so wird diese Sache über-
all, auch im Auslande, Aufsehen machen. Ich kann mir doch oft
nicht denken, daß der König es dazu kommen lassen sollte. Nur
die Überzeugung, die ich habe, daß man diese Menschen so umgibt,
daß sie selten an die Wahrheit eines anderen glauben, macht
mich zweifelhaft. Wer weiß, seit wie langer Zeit man vielleicht
darauf vorbereitet, Dich ihm verdächtig zu machen, Dir ehrgeizige
Absichten usw. beizumessen.
Mein geliebtes Herz, gib mir nicht Schuld, listig wegen des

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