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[ Band 3 Brief 165: Humboldt an Caroline Berlin, 22. Februar 1810 ]
amüsiere, so werde ich selten froh dabei, und versäume und muß dann die Nacht arbeiten. In Königsberg war ich wenigstens in einem Hause, bei Motherbys, sehr gern, hier habe ich keins, das mich anzöge, und ich werde des Lebens nicht eher wirklich froh werden, als bis Du hier sein wirst. Es ist mir sehr lieb, daß Du mich, holdes Kind, des Ge- schäfts entbindest, die Umwandlung der Betten vorzunehmen. Ich verstehe mich wenig auf solche Dinge. Dir werde ich wieder ein großes schönes Bett machen lassen mit Stahlfedern und Matratzen, und ich werde Deins behalten. Ich liege zwar jetzt nicht ganz gut. Das Deckbett paßt nicht recht und ist zu schwer. Du wirst mir das gewiß einrichten. Ich habe mir auch vorgenommen, nichts darin zu ändern, bis Du kommst. Alle Abend nun, wenn ich nicht recht bequem liege, denke ich: wenn nun die gute Li kommt, wird sie alles in Ordnung bringen, und dann schlafe ich süß mit dem Gedanken an Dich ein. Jetzt lebe wohl, mein holdes, einzig liebes Wesen. Umarme die Kinder und sage ihnen, daß sie nicht zu ungern in das paese là sù, sù kommen sollen, ich wollte ihnen das Leben recht hübsch machen. Addio anima mia! 166. Humboldt an Caroline Berlin, 24. Februar 1810 Theodor hat bei mir gegessen, liebe Li, und mir einen seiner Spielgenossen mitgebracht. Jetzt ist er in einem Neben- zimmer und besieht Papas Münzkabinett. Er ist sehr wohl und wunderhübsch. Ich freue mich unendlich auf den Augenblick, wo Du ihn wiedersehen wirst. Er hat Dein und der Schwestern Bild sehr lieblich heut begrüßt. Auch über meine Wäsche hat er mich sehr amü- 344