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[   Band 3 Brief 115:    Humboldt an Caroline    Königsberg, 22. September 1809   ]


wirklich täte ich das. Gott weiß, wie gern und eifrig ich für
die Kinder und Dich sorge, aber das muß einen nie dahin bringen,
daß man an einer Stelle hinge. Ich setzte da das äußerste lieber
aufs Spiel, und weiß, daß Du, teueres Kind, mir recht geben
würdest und mich auf andere Weise nicht möchtest.
Im auswärtigen Departement auf der andern Seite fürchtet
man mich und möchte mich lieber fern halten. So macht man
mir von beiden Seiten Vorspiegelungen und Versprechen, deren
Wert ich sehr gut erkenne und mich nicht täuschen lasse. Ich
sehe aber die Möglichkeit eines Mittelweges, auf den ich sehr leicht
kommen könnte, und an den die Herren, die mich gar nicht kennen,
auch gar nicht denken. Sollte nämlich wieder ein Gesandtenverhältnis
auf irgendeine Weise in Rom möglich sein, so würde ich ganz
einfach meinen alten Posten zurückverlangen, und damit würden
(bis auf Dohna, und die, die unter mir stehen, und bis auf
das Publikum, die mich alle gewiß ungern ausscheiden sehen) alle,
zufrieden sein. Sie halten mich jetzt für stillehrgeizig und absolut
auf den Minister, und wenn ich es wäre, auf Herrschaft ausgehend,
sind töricht genug, mich nach sich zu beurteilen, haben keinen Begriff
davon, daß mir ruhig mit Dir und den Kindern zu leben über
alles andere geht, und würden sich auf einmal freier fühlen und
mir den Weg selbst bahnen. Ich hätte daher bloß vielleicht beim
König Schwierigkeit, der niemanden, mit dem er nicht unzufrieden
ist, gern von der Stelle verliert, auf der er steht, und der auch
vielleicht nicht ein beträchtliches Gehalt auf Rom wenden möchte.
Mir wäre dieser Ausgang bei weitem der liebste.
Es ist sehr gut, daß Adelheid bei Dir schreibt. Das arme,
kleine Ding, eine große Seite alle Tage!
Ach wann sehe ich Dich wieder? Im Grunde ist doch bis
dahin alle Zeit verloren für mich, und ein eigenes Ding um das

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