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[ Band 3 Brief 68: Humboldt an Caroline Königsberg, 29. April 1809 ]
Monate länger zu tragen, als uns eher zu verpflanzen, als wieder Friede in Deutschland ist, der König seine Residenz wieder in Berlin genommen und ich mich überzeugt habe, mit Nutzen in meinem Posten bleiben zu können. Lebe wohl, einzig teures Herz. H. Uhden und ich sind in der Sehnsucht nach Rom, die wir beide empfinden, einiger, als wir es vermutlich sein würden, wenn einer im Besitz des Genusses wäre. Er schreibt mir unterm 22.: »Heute morgen waren die Straßen und Dächer mit Schnee bedeckt, in Rom schneit es jetzt Blüten.« Jawohl, der schöne Orangenduft! 69. Humboldt an Caroline Königsberg, 2. Mai 1809 Wundre Dich nicht, daß ich, liebe Seele, noch immer ungewiß von meiner Zukunft rede, und meine jetzige Anstellung nicht als gewiß und bleibend ansehe. Diese Ungewißheit rührt bloß von mir her, nicht von den Umständen. Kein Mensch denkt daran, mich in einen anderen Posten zu bringen, und auch Preußen selbst ist gewiß keiner Gefahr in seiner Existenz ausgesetzt. Denn das Betragen des Königs und der Regierung ist von der Art, daß ohne wirkliche und direkte Ungerechtigkeit, die sich doch nicht erwarten läßt, niemand auch nur einen Schein des Tadels darauf werfen kann. Aber ich gestehe Dir auch, daß die innere Regierung bei uns (denn bloß diese, die Verwaltung der Justiz, Finanzen und des Inneren kann jetzt für mich Interesse haben) mir im mindestens nicht gefällt. Der König ist trefflich, will alles Gute, bietet zu allem die Hand und wohnt dem Minister-Vortrag mit 150