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[ Band 3 Brief 62: Caroline an Humboldt Rom, 12. April 1809 ]
die Schulen nur von der Nation abhängig zu machen. Du Guter, Lieber hast aber gewiß schrecklich zu tun. Ewig Deine Caroline. 63. Caroline an Humboldt Rom, 15. April 1809 Wie herzliche Freude habe ich gestern durch Deinen Brief gehabt, der so unendlich lieb und gut war. Ach freilich, das sind sie alle, und ich habe keine innigere Freude, weiß der Himmel, als von Dir und Theodor zu hören. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Du mit abgeschnittenen und in die Stirn gekämmten Haaren aussiehst, denn Du Gutes, Liebes, mit den Haaren war es ja doch längst nur ein Scherz, oder Du mußt sie wie Kohlrausch von den Flanken nehmen, um das Zentrum zu decken. Für das Abschaffen des Zopfes wäre ich wohl auch, will Dich aber auch mit dem Zopf lieb haben. Die Nichtwiederkunft des Hofes hat wohl mit den jetzigen Umständen und Furcht vor den Unruhen in der Nachbarschaft zu tun? Es ist mir aber leid um Dich, und muß eine große Stockung in den Geschäften hervorbringen, und besonders da Du neue Ein- richtungen zu machen hast. Alles, was Du mir über Musik, die Veränderungen und Einrichtungen sagst, die Du zu machen denkst, hat mich lebhaft interessiert und tief gerührt. Du hast, und das ist einzig schön in Dir, immer die würdigste Ansicht aller Dinge und gehst in alles gleich tief durch den Verstand ein, wenn Dir selbst die Beweglichkeit einiger Sensationen, wie nun z. B. hier bei der Musik, nicht so stark gegeben ist, wie vielleicht andern Menschen. Das ist mir eigentlich nie in meinem Leben, bei keinem Menschen vorgekommen. Ich weiß nicht, ob ich mich deutlich gemacht habe. Ich bin seit einigen Tagen sehr dumm. 132