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[   Band 3 Brief 51:    Caroline an Humboldt     Rom, 11. März 1809   ]


51. Caroline an Humboldt           Rom, 11. März 1809

Ach, was soll ich Dir auf Deinen Brief und Goltz antworten?
Ich habe mich innig der Aussicht erfreut, Dich wieder hier
umarmen zu können, aber ich habe sie nie recht ergreifen
können, man wird zu sehr fühlen, was man dort an Dir hat,
und Gott weiß, ich kann Dich nicht tadeln gehandelt zu haben, wie
Du getan hast. Kein Mensch kann es. Ich bin still und erwarte
den Ausgang und werde mich in alles zu fügen wissen. Ich bin
in sehr ängstlicher Erwartung Deines nächsten Briefes, mein
Teuerster.
Ich bin sehr leidend und Rauch ist aufs neue wieder krank
und seit Montag bettlägerig. Ich habe das Basrelief *) aus Massimi
gekauft. Es ist alles was man schönes und edles sehen kann, so-
bald Rauch wieder auf ist, soll er Dir eine kleine Zeichnung davon
schicken. Die beiden stehenden weiblichen Figuren sind so gut wie
ganz erhalten, die sitzende ist über dem Gürtel abgebrochen; man
sagt, dies fehlende Stück sei im großen Museum in Florenz. Ich
werde deshalb an Akerblad **) schreiben, und sollte es so sein, so
würde ich einen Abguß dieser halben Figur kommen und danach
restaurieren lassen. Es ist nach der Meinung aller Künstler das
Allervorzüglichste, was man haben kann. Du wirst recht Deine
Freude an diesen edlen Gestalten haben.
Ich schließe hier für heute und umarme Dich aufs innigste.

———
*) Jetzt in Tegel.
**) Akerblad, schwedischer Archäolog.

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