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[ Band 3 Brief 43: Humboldt an Caroline Berlin, 11. Februar 1809 ]
von mir, so ist Deines, und dabei kannst Du auch auf meine Brauch- barkeit rechnen. Ich werde immer auf irgend eine Weise verdienen können. Endlich die Zufluchtsörter, die uns bleiben. In Rom, in Albano, noch tiefer hinein kann man mit wenig leben, und die Sonne schön auf und untergehn sehen, und glücklich sein, wenn man sich besitzt. Ach! liebe, einzig liebe Li, das, das allein ist alles, bleibe Du mir nur, und ich habe nichts verloren. Vor allen Dingen schaffe mir nicht die Pferde ab, mache sonst jede Ersparung, die Du willst, nur die Pferde nicht, bis ichs Dir schreibe. Denke auch darauf, wenn Du je mir nachkommen mußt, vorher noch nach Neapel; die Leute geben sich schon gar nicht zufrieden, daß ich nicht dagewesen bin, und was würden sie von der Familie denken, wenn Du mich wieder nachahmtest. Die kleinen Kosten, die es mehr macht, scheue nicht. Suche nur für die Gesundheit gut Deinen Moment aus. Es ist zwar schon sehr spät, aber ich muß Dir doch noch eine Posse von Theodor erzählen und abschreiben. Er wollte diese Woche gern den Mittwoch aus seiner Schule den Nachmittag zu mir kommen und schrieb mir dazu den Morgen folgendes Billet, an dem ich keine Silbe verändert habe. Lamenti portati da un povero figlio à suo padre. O padre mio crudele Io tutto vi farò, Che cuore voi avete, Il mio pranzo lascerò, Di lasciarmi cosi Se tu mi dici: non vogno che vieni, Tutto il mercoledi. Allora sei un padre crudele per tutti patti. O padre mio, vi dico Non mai l’arvei creduto; Felice mi farete, Non mai ho ricevuto Se voi mi leverete Un colpo cosi forte Per questo terzo giorno. Uguale alla morte. Fine del poema lirico di Teodoro di Humboldt. Ist es nicht wirklich sehr hübsch? Lebe herzlich wohl Ewig Dein H. 91