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[   Band 3 Brief 42:    Humboldt an Caroline    Berlin, 7. Februar 1809   ]


viel Musik gemacht, man singt viel Goethesche Lieder, die Fisch-
predigt aus dem Wunderhorn usf.
Ich habe Dir wohl noch nicht gesagt, daß ich mit der Musik,
auf Goethes förmlichen Rat, meine Partie genommen habe; ich
erkläre dreist, daß ich sie liebe, stehe geduldig am Klavier, lobe
und tadle, manchmal etwas schief, aber da ich aus Italien komme,
mache ich die Leute irre. Theodor hat mich schon einmal ganz
heimlich — öffentlich wagte er es nicht — gefragt, wie es denn
damit stünde? Theodor ist enchantiert, zu Laroche zu kommen.
Er schrieb mir noch gestern: »vorrei aver tali e tali cose nel mio
nuovo paradiso«." *) Gegen seine Schule war er mit dem Namen
inferno **), so gut es ihm auch ging, sehr freigebig.
Ich habe wieder nicht Zeit, Kohlrausch zu schreiben. Von
1/2 9—1 Uhr ist meine Stube nicht leer geworden, drei, vier Menschen
auf einmal.
Ewig Dein   H.


43. Humboldt an Caroline        Berlin, 11. Februar 1809

Wie unendlich danke ich Dir für Dein jetzt so häufiges
Schreiben. Es macht mich unglaublich glücklich . . .
So viel Freude als über den Pozzo habe ich lange
über nichts der Art empfunden. Uhden sagt mir soeben, daß dieses
Brunnens schon in Guattani monument: 1805 Erwähnung geschehen
ist. Du tätest mir einen sehr großen Gefallen, wenn Du mir eine
Beschreibung des Ganzen schicktest. Wollte Zoëga sie machen, so
wäre es unstreitig noch besser. Allein er ist so langsam und säumig.
Ich dächte also, Du machtest sie und gäbst sie Zoëga zur Durch-

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*) »Ich möchte die und die Sachen in meinem neuen P a r a d i e s haben.-«
**) Hölle.

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