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[   Band 3 Brief 19:    Humboldt an Caroline    Erfurt, den 7. Dezember 1808   ]


diesem Reskript die förmliche Erlaubnis. Zugleich sagt man mir,
man hoffe, ich werde meine Rückkehr nach Rom möglichst be-
schleunigen; und dies Reskript ist nicht von Goltz, der gerade in
Erfurt war, sondern von Stein, der mir fast immer hierin entgegen
war, gemacht. Ach! wenn sie wüßten, wie ich von selbst zurück-
eile! Mein Plan ist jetzt so: ich gehe Weihnachten auf acht Tage
nach Weimar, dann von hier am 6. oder 8. auf die Güter, die mich
bis zu den ersten Tagen des Februar aufhalten. In diesen treffe
ich in Berlin ein und reise in den ersten des April wieder fort,
so daß ich zu Deiner Niederkunft gewiß bei Dir bin. Was viel-
leicht unsere Freiheit in Rom noch sicherer macht, ist, daß Stein
nun wirklich den Abschied hat. Er hat ihn am 25. November
erhalten. Zugleich sagt man, allein das ist ungewiß, daß Wolf *)
die Stelle hat, die man erst mir zudachte.
Ich schrieb Dir neulich von Fernow. Stell Dir vor: der Arme
ist nicht mehr. Sonntag früh in Weimar sagte mir Caroline
noch, er wolle Theodor so gern sehen, ich möchte ihn doch zu
ihm führen; ich wollte gleich hingehen, mußte aber erst einen
anderen Besuch machen und bei diesem erfuhr ich, daß er vor
einigen Stunden gestorben sei. Es ist niemand bei seinem Tode
zugegen gewesen, man hat ihn im Bett tot gefunden. Es ist
wahrscheinlich, daß er seinen Tod vorhergesehn und allein hat
sterben wollen.
Stark **) saß zufällig den Mittag bei Hofe neben mir. Er
war sehr freundlich und grüßt Dich tausendmal. Er hat, sowie
Goethe und Wieland, das Legionskreuz bekommen und zugleich
eine Pension zur Entschädigung seines Verlustes bei der Plünderung
von Jena. Er hat wirklich dabei viel verloren.

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*) Professor der Philologie, seit 1807 Mitglied der Akademie der
Wissenschaften in Berlin.
**) Hofrat Stark, Arzt in Weimar.

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