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[ Band 3 Brief 10: Humboldt an Caroline Erfurt, den 12. November 1808 ]
käme, traue ich in keiner Art, und bei unserer jetzigen Vermögens- lage können wir nicht unsre Einrichtungen oft ändern. Auch in jenem Fall muß ich erst sehen, ob ich darin fort- dauern kann; welche Verzweiflung wäre es dann, wenn es mir nicht möglich wäre, unser schönes Haus in Rom aufgegeben zu haben, und welcher unermeßliche Trost, dort einen sicheren und schönen Zufluchtsort zu haben. Halte also ja fest und laß Dir nichts merken. Sei auch nicht traurig, süße Seele. Es kommen im Leben natürlich Stürme, aber man arbeitet sich durch, und die sich lieben, wie wir, können immer aufeinander vertrauen und vielem trotzen. Ewig Dein H. 11. Humboldt an Caroline Erfurt, den 16. November 1808 Endlich liebe Li, habe ich wieder einen Brief von Dir . . Kaum war er [der letzte Brief] abgegangen so erhielt ich einen neuen von Kunth *). Du hast unstreitig in dem, den Du mir von ihm schickst, die Abschrift des seinigen an Stein gelesen und bist vermutlich damit zufrieden gewesen. Er schlägt ziemlich rund ab. Auf diesen Brief nun hat Stein mit folgenden Worten geant- wortet: »Herrn v. Humboldt kann ich nicht loslassen. Ich habe ihn des Königs Majestät als Chef des Erziehungswesens vorgeschlagen. Der Beruf ist ehrenvoll. Die Auswahl der Mitarbeiter bleibt ihm überlassen. Der Aufenthalt in Rom mag angenehm sein, aber das Gesandtenverhältnis ist jetzt dem Staat wenig nützlich. Will H. v. Humboldt seinen Posten, nachdem er das Ganze organisiert, nieder- legen, und einen von ihm gewählten gesandtschaftlichen Posten ——— *) Kunth stand bekanntlich mit Stein in freundschaftlichem Verkehr und hatte ihm in Humboldts Auftrag geschrieben. 18