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[ Band 2 Brief 123: Caroline an Humboldt Lyon, 1. Januar 1805 ]
des deux Siciles, und er spricht davon wie von einer ausgemachten Sache, aber beinahe fange ich an zu zweifeln, und ich sehe oft mit banger Ahndung seinetwegen in die Zukunft, denn er hat im Preußischen Feinde, und die wirksamsten sind seine nächsten Ver- wandten. Ich habe unsre Pariser Geschäfte vor meiner Abreise in Rihouerts Hände gelegt, der auch Schlabrendorffs Geschäftsträger ist, und meine von Dir erhaltene Vollmacht auf ihn übertragen. Für meine Reise habe ich von Alexandern einiges Geld geliehen. In Rom werde ich Dir meine Rechnung vorlegen, und es soll mich wundern, ob Du mit meiner Ausgabe zufrieden bist oder ob es Dir zu teuer scheint. Wahr ist es, man gibt immer viel Geld aus und hat wenig dafür. Kohlrausch habe ich eine Uhr von Bregnet ge- kauft, mich dünkte, es war schicklich, ihm ein Geschenk zu machen, und es ist ein sehr solides und was er lebenslang haben wird. Sie kostet tausend Franken. Doch über Geldsachen mündlich. Wie tief ist mein Herz mit andern Gedanken beschäftigt, mit Deinem und meiner Kinder Wiedersehen. Wie innig verlangt es mich, wenigstens in Mailand zu sein, wo ich umständliche Nachricht von Euch, Ihr Geliebten, zu finden hoffe. Ach, wenn ich nur Louisen an meiner Brust hätte und sie Euch brächte! Aber das verflossene Jahr hat ihr Leben begonnen und geendet, und ihr sterbend Bild ist das einzige, was mir von ihr bleibt und was ich mit unserm Wilhelm vereinigen kann. Die beiden andern Kinder wirst Du, hoffe ich, sehr zu ihrem Vorteil entwickelt finden, und mit liebevollem Dank werde ich Adelheid und Gabrielle aus Deinen treuen Armen zurück- empfangen. Wir werden etwa sechs ruhige Wochen zusammen haben, die wollen wir auch recht still und eingezogen für uns genießen. Dann kommt Alexander und bringt Gay-Lussac *) mit. Alexander ——— *) Physiker und Chemiker. 289