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[   Band 2 Brief 83:    Humboldt an Caroline    Rom, 3. Julius 1804   ]


halb hingelehnt auf einem Sofa und ist von oben bis unter der
Brust unbekleidet. Der Rücken ist es ganz. Außerdem hat Canova
noch eine Venus gemacht.
Für die ausführliche Nachricht *) danke ich Dir herzlich. Ich
billige alles. Überhaupt glaubst Du nicht, was es mich freut, wenn
Du Dich so selbständig bewegst. Wenn Du mit mir bist, lässest
Du immer mich alles entscheiden. Es ist mir ordentlich manchmal
traurig gewesen, als wenn ich Dir allen Willen nähme.
Lebewohl, liebe, beste Li, umarme die Kinder tausendmal. Von
inniger Seele                       Dein H.


84. Humboldt an Caroline                  Marino, 11. Julius 1804

Ich habe gestern Deinen Brief vom 21. Junius bekommen,
den ersten aus Paris, und habe mich herzlich darüber ge-
freut, Dich endlich in Paris etabliert zu wissen. Kohl-
rausch schreibt, daß Du gut wohnest. Ich ängstige mich nicht vor
Deiner Niederkunft, schon Dein Mut macht, daß ich glaube, daß
alles sehr gut gegangen sein wird. Aber es ist doch mein letzter
Gedanke, ehe ich einschlafe, und mein erster beim Erwachen. Du
glaubst nicht, wie wunderbar es ist, nun fast mit Gewißheit zu
wissen, daß ein Wesen existiert, das einen so nah angeht, und nicht
einmal unter einem bestimmten Geschlecht es sich denken zu können.
Du hast, sehe ich, einen Brief vom 6. von mir am 21. bekommen,
das sind nur 15 Tage. Deiner ist bis Rom 18 Tage geblieben.
Vor Montag über 8 Tage ist es unmöglich, daß ich Deine Nieder-
kunft erfahre. Die Nachricht mit Alexander halte ich für ganz
falsch. Nicht sowohl wegen seines letzten Briefes an mich, denn

———
*) Über Burgörner und den dort mit dem Vater und Bruder ge-
troffenen Erbvertrag.

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